Ein Traum wird wahr - Bolivien

Für diesen Blog müssen wir zuerst einmal in meine Vergangenheit reisen. Als ich 7 Jahre alt war, sagte ich damals zu meinen Eltern, ich möchte unbedingt einmal Bolivien sehen. Das Kuriose an der Geschichte, ich wusste damals noch nicht, dass es sich bei Bolivien um ein Land handelte. Der Wunsch ist geblieben und nun, einige Jahre später, sass ich tatsächlich im Taxi zur meiner Unterkunft in La Paz. 


La Paz, Bolivien


La Paz - Dein Vibe einfach magisch

La Paz ist die höchstgelegene Verwaltungshauptstadt weltweit und befindet sich auf mehr als über 3500 Meter über Meer. Im Hintergrund der Stadt befindet sich der schneebedeckte 6.438 Meter hohe Berg Illimani. Die Stadt, die Menschen sind so anders als in den Ländern zuvor. Naturverbunden wie sie sind, glauben sie an Muttererde Pachamama und praktizieren weisse Magie. Viele Menschen, die das erste Mal in dieser Höhe sind, leiden an der Höhenkrankheit. Bekommen Kopfschmerzen und die Atmung fällt schwer. Tatsächlich hatte ich keine Mühe damit. Im Gegenteil, meine Atmung fühlte sich besser an.


Aussicht auf das Gebirge


5 Tage in La Paz

Diese Stadt hatte einen ähnlichen Vibe auf mich wie Berlin. Schon in der ersten Stunde hatte mich diese Stadt verzaubert. Den La Paz ist wirklich kurios, anders und wunderschön zugleich. 

Tag 1: Erkundet man die Stadt, gibt es einige kuriose Dinge zu entdecken. Kuriosität 1: Schon mal ein Gefängnis inmitten der Stadt gesehen? In La Paz gibt es das. So findet man direkt am Plaza San Pedro ein Gefängnis, dass von den Insassen selbst geführt wird. Lediglich beim Ausgang findet man ein paar Polizisten. Vor ein paar Jahren konnte man sogar das Gefängnis besuchen und darin Übernachten. Durch ein paar Vorfällen wurde es jedoch verboten. 


Das Gefängnis inmitten der Stadt


Kuriosität Nr. 2 Ist der Hexenmarkt. Hier findet man alles, um einen weissen Zauber durchzuführen und sich kleinere Dinge wie beispielsweise ein Auto oder die Liebe zu wünschen.

Hexenmarkt La Paz


Kuriosität Nr 3: La Paz ist eine riesige Stadt. Um mehr von der Stadt zu sehen, lohnt es sich, die Gondel Telegrafico zu nehmen. Sie ist das einfachste Fortbewegungsmittel der Stadt und man erhält gleichzeitig einen wunderbaren Blick über die Stadt.

Telegrafico, das Fortbewegungsmittel in La Paz


Kuriosität Nr. 4 Ist die Einkaufsmöglichkeit. Snacks und Getränke, findet man an jeder Strassenecke, möchte man weitere Produkte einkaufen, so muss man wissen, in welcher Strasse sich diese befinden. So gibt es Strassen welche nur Wasch- und Putzmittel verkaufen, andere nur Brillen usw. 


Markt in La Paz


Kuriosität Nr. 5 Fährt man mit der Gondel, fällt auf, dass viele Gebäude nicht fertiggestellt sind. Dies hat einen einfachen aber smarten Grund. In Bolivien muss man die Steuern für Häuser erst bezahlen, wenn diese fertiggestellt sind. Also werden die Häuser immer halbfertig gebaut, um das Geld zu sparen. Man könnte fast sagen, die ganze Stadt besteht aus vielen kleinen charmanten Kuriositäten. 


Die unfertigen Häuser

Tag 2: Bolivien wird gerne als ärmstes Land in Südamerika angesehen und daher auch am wenigsten weit entwickelt. Ja, es ist eines der ärmsten Länder. Doch die Menschen sind hier weiter als in manch anderen Ländern. Neben Spanisch, Quechua und Aymara, sind sie sehr interessiert an verschiedenen Sprachen. So findet man vor allem bei den jungen Menschen viele Einheimische, die Englisch und Französisch sprechen. Es gibt wunderbare Cafés und Restaurant und je nach Viertel hat man das Gefühl, in Europa zu sein. An meinem zweiten Tag gönnte ich mir eine Massage, bei welcher gleich böse Geister vertrieben wurden und am Abend liess ich mir zwei Tattoos und Piercings stechen. Die Menschen in La Paz sind offen, hilfsbereit und freundlich. Tatsächlich fühlte ich mich fast ein wenig zu Hause. Gefährlich war hier übrigens nur der Strassenverkehr. 


Cafe El Mundo

Tag 3: Am dritten Tag besuchte ich wohl den eindrücklichsten und speziellsten Markt in El Alto. Dieser findet zwei Mal pro Woche statt und erstreckt sich über das ganze Viertel. Hier findet man wirklich alles. Und ich meine wirklich alles. Von Autoteilen über Bauzubehör bis hin zur Kleidung gibt es hier alles was man zum Leben braucht. Der Markt wird übrigens mehrheitlich von den Einheimischen genutzt.

La Ferien en el Alto

Am Abend fand gleich neben meinem Hostel ein Salsa und Bachata Abend statt. Natürlich wollte ich sehen, wie die Einheimischen tanzen. Also stand ich an der Bar und schaute gebannt den Menschen zu, wie sie sich zur Musik bewegten, als ich plötzlich von einem jungen Mann aufgefordert wurde, mit ihm zu tanzen. So tanzte ich in dieser Nacht Bachata und Salsa, lernte ein paar Schritte dazu und konnte mein Spanisch verbessern. Mit ihm und ein paar Freunden ging es anschliessend in einen Club wo wir bis frühmorgens tanzten. 

Tag 4: Durch den Tanzabend lernte ich also ein paar Einheimische kennen. Und damit erhielt ich einen komplett andere Sicht auf La Paz. Den nächsten Tag verbrachte ich mit meinem Tanzpartner. Er zeigte mir einzigartige Ecken von La Paz. Ich fuhr in einem Collectivo, feierte in einem Pub mit seinen Freunden und erhielt einen tieferen Einblick in das Leben in La Paz. Tatsächlich fühlte ich mich unter diesen Menschen so wohl, dass ich gerne länger hiergeblieben wäre. Doch man sollte bekanntlich gehen, wenn es am schönsten ist. 

Letzter Sonnenuntergang geniessen


Ausflug nach Copacabana und Isla del Sol

Den fünften Tag verbrachte ich nicht direkt in La Paz, sondern fuhr nach Copacabana. Das kleine Städtchen am berühmten Titicaca See und nur wenige Fahrtminuten von Peru entfernt. Die Stadt selbst ist sehr süss, besitzt ein paar Dachterrassenrestaurants und ist der Ausflugspunkt zur Isla del Sol.

Copacabana am Titicacasee
 
Die Insel wurde nach dem Sonnenkönig benannt. Mit dem Schiff fährt man zur Insel, spürt auf einer kleinen Wanderung die wunderbare Ruhe und kehrt anschliessend zurück nach Copacabana. Übrigens wurde Copacabana in Rio de Janeiro nach dieser Stadt benannt. Möchte man dem Stadtleben entfliehen, ist es ein wirklich schöner Ausflug. 

Isla del Sol


Eigentlich wäre ich sogar noch einen Tag länger in La Paz geblieben, doch durch Protesten im Land, war dies nicht möglich. Mehr dazu in meinem nächsten Blogpost. 



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