Bom Dia Rio de Janeiro

Bereits am Flughafen war die Lebensfreude Brasiliens deutlich zu spüren. Ein Team von Fussballspielern, die ebenfalls gerade Rio de Janeiro erreichten, sangen ihre Hymne und die Fluggäste stimmten sofort mit ein. Herzlich Willkommen in Brasilien!

Rio de Janeiro

Unabhängigkeitstags und ein atemberaubendes Fussballspiel

Endlich war ich wieder auf meinem Lieblingskontinenten und darf neue Länder und Kulturen kennenlernen. Am Hostel angekommen, konnte ich es nicht glauben. Aus meinem Zimmer sah ich direkt auf die berühmte Copacabana. Nun war ich also in Rio de Janeiro. Dem Geburtsort zwei meiner Cousins. Wie gespannt ich doch war, diese Stadt kennenzulernen. 

Die Stadt begrüsste mich direkt mit einer Parade, Menschenmassen in grün-gelb gekleidet, lauter mitreissender Musik und einer adrenalingeladenen Flugshow. Es war der 7. September, der Unabhängigkeitstag Brasiliens. Ich schlenderte durch die Massen, dippte meine Füsse in das kalte Wasser, ass eine Acai-Bowl und beobachtete die Menschen, die feierten und gleichzeitig mit Schildern für die Präsidentschaftswahl im Oktober warben. Die Copacabana pulsierte voller Leben. 

Unabhängigkeitstag, 7. September

Am Abend durfte ich das nächste Highlight dieser Stadt erleben. Durch Zufall ergatterte ich Fussballtickets für das Spiel Flamengo gegen Velez. Als Fussballfan war es fast Pflicht, das berühmte Maracana-Stadion zu besuchen. Dass ich dabei das Semi-Final der südamerikanischen Champions League miterleben durfte, konnte ich selbst nicht glauben. Im Stadion angekommen, war die Begeisterung der Brasilianer für den Fussball deutlich zu spüren. 70'000 Fans gaben mit Gesängen, Zurufen und Trommeln, alles um Ihre Mannschaft zu unterstützen. Das Fussballfieber zog mich sofort in den Bann und ich fieberte mit Flamengo mit, als wären sie seit Jahren meine Lieblingsmannschaft. Und wie zu erwarten war, holten sie sich auch den Sieg und stehen nun im Finale. Dieser erste Tag in Rio war einfach nur Unglaublich. 

Spiel Flamengo vs. Velez


Rio de Janeiros Sehenswürdigkeiten

Rio besteht natürlich aus mehr als nur aus der Copacabana. Am nächsten Tag wollte ich mehr von dieser Stadt sehen und buchte eine Tour, die mich zu den Sehenswürdigkeiten Rios brachte. Der erste Stopp war der Zuckerhut. Mit der Seilbahn ging es den Berg hinauf. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt und den Strand von Copacabana. 

Blick auf die Copacabana und Rio de Janeiro

Als nächstes ging es zur Christus Erlöser Statue. Bevor man die Statue erreicht, fährt man durch den Tituca-Wald, der den Corcovado-Berg umgibt. Ist man oben angekommen, sind es noch ein paar Treppenstufen oder alternativ eine Rolltreppe, die zur Statue führt. Von hier aus hätte man ebenfalls einen wunderschönen Ausblick, jedoch sieht man meist nur Hunderte Köpfe, die in völliger Extase versuchen, ein Foto von sich mit der Statue zu schiessen. 


Statue Christus Erlöser

Am Nachmittag ging es ins Viertel Santa Teresa, zu wohl einer der berühmtesten Treppen dieser Welt. Die Selaron-Treppe besteht aus über 2000 Fliesen, ist 125 Meter lang und man findet Kacheln mit Bildern aus bis zu 60 Ländern. Die Treppe ist wirklich schön. Was mich jedoch mehr beeindruckt hat, war die Schulklasse, die einen Ausflug nach Rio machte. Als sie uns erblickten, kreischten sie vor Freude, sangen Lieder und versuchten mit uns zu sprechen. 

Selaron-Treppe

Die letzten Stationen waren die Metropolitankathedrale mit ihren biblischen Passagen auf den Glasmalereien im Innern, das Sambadrom, wo jeweils im Februar der Karneval stattfindet und das Maracana-Stadion, dass ich nun auch am Tag von Aussen anschauen konnte. 

Stadium Maracana

Als ich in Rio war, fragte ich mehrere Einheimische, ob sie eine Favela-Tour gut heissen würden. Und ich erhielt immer die gleiche Antwort, Nein. Die Menschen in den Favelas erhalten kein Geld. Und leider kennen viele Touristen keinen Respekt und machen Foto von den Bewohnern. Teils sogar wenn diese schlafen. Für mich war es von Anfang an klar, keine Tour zu buchen. Wie damals in Südafrika finde ich die Vorstellung eigenartig, wenn Leute meine Siedlung besuchen und willkürrlich Fotos von mir und meinem zu Hause machen. Sollte man doch eine Tour besuchen, dann sorgt dafür, dass die Einheimischen auch vom Besuch profitieren. 

Ilha Grande und eine wunderbare Begegnung

Im Hostel buchte ich eine Tagestour zur Ilha Grande. Die ehemalige Piraten- und Gefängnisinsel ist heute ein Naturschutzreservart im Atlantik, mit kleinen Inseln und wunderschönen Stränden. Mit dem Bus ging es frühmorgens drei Stunden nach Conceicao de Jacarei und von dort startete die Tour. Tatsächlich wäre die Tour nicht sehr empfehlenswert gewesen. Man konnte zwar an zwei verschiedenen Orten schwimmen und Inseln besuchen, allerdings war die Tour unglaublich strikt getaktet, sodass man an den Orten nur wenig Zeit zur Verfügung hatte. Dennoch wird mir diese Tour für immer in Erinnerung bleiben. 

Ilha Grande


Auf der Hinfahrt sass ich neben einem jungen Brasilianer, der nach kurzer Zeit, versuchte mit mir Portugiesisch zu sprechen. Was man wissen muss, in Brasilien spricht selten jemand Englisch, sodass ich mich meist auf Spanisch und mit Hand und Fuss mit den Menschen verständigte. Wir kamen dennoch relativ schnell ins Gespräch. Und zwar nutzten wir hierfür die Google-Übersetzungsapp. Auch wenn es eine komplett andere Art der Kommunikation war, verstanden wir uns unglaublich gut. Er war aus Sao Paulo und besuchte mit einem Freund Rio de Janeiro für ein Konzert und den Ausflug nach Ilha Grande. So verbrachte ich den Tag mit den Beiden und die Tour wurde durch sie richtig gut. So gut, dass wir uns ebenfalls für den Abend verabredeten. In einer Bar in Ipanema tranken wir Caipirinha, unterhielten uns über Gott und die Welt und ich erhielt nach und nach einen tieferen Einblick in die Kultur der Menschen von Brasilien. Wie dankbar ich doch für diese Begegnung war. Ich durfte einen wirklich tollen Menschen kennenlernen und lernte etwas wichtiges dazu. Es braucht nicht immer die gleiche Sprache um den Spirit zu spüren. 

Besondere Begegnung

Im Allgemeinen kann ich sagen, dass die Menschen in Brasilien unglaublich herzlich und hilfsbereit sind. Keinen einzigen Moment fühlte ich mich unwohl oder nicht akzeptiert, weil ich nicht die gleiche Sprache spreche. 

Die Tage in Rio de Janeiro gingen zu Ende. Doch von Brasilien hatte ich noch nicht genug. Ich wollte mehr sehen, tiefer in das wunderbare Land blicken. 

Kommentare

Don Papa hat gesagt…
Spannend erzählt 👍😊

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