Hasta Luego! Das Reisefieber packt mich wieder

 Okay gut, ihr habt mich erwischt. Gerade knapp einen Monat hatte ich es zu Hause ausgehalten, bis der Ruf der Ferne wieder unentbehrlich nach mir rief. Doch wohin? Griechenland oder Kanaren. Beides traumhaft schöne Orte, da war ich mir sicher. Am Schluss entschied die Münze. Kopf = Lanzarote, Zahl= Kreta. Da fiel sie auf den Boden, Kopf. 




Solourlaub neu interpretiert

Mit einem halb gefüllten Flieger flog ich also ein paar Tage später nach Lanzarote. Im Bus, der mich zum Hotel brachte, war ich dann komplett alleine. Eine Insel, die normalerweise nur so von Touristen wimmelte, war leer. 


So fliegt es sich entspannt

Die nächsten Tage bewohnte ich ein Hotel am Küstenort Costa Teguise. Eigentlich würden mich jetzt grölende Engländer und Deutsche mit weissen Tennissocken in den Sandalen hier begrüssen, stattdessen streckte mir ein freundlicher Hotelmitarbeiter seinen Fieberthermometer und das Desinfektionsmittel entgegen. Ob mich das störte? Mitnichten. Ich war am Meer.

Das Hotel, der Strand, die Restaurants, wie kann es sein, waren so gut wie leer. Mir taten zwar die Menschen, die vom Tourismus lebten richtig leid, gleichzeitig fühlte ich mich aber durch die fehlenden Touristen wie eine Einheimische und ich konnte das Treiben des Ozeans und des Küstenörtchens für mich allein geniessen.  


Einsamer Strand in Costa Teguise


Der Lanzarote-Effekt

Lanzarote ist eine ganz besondere Insel. Die Menschen, die hier Leben haben ihren Lebensstil an die vulkanischen Bedingungen des Landes angepasst und es geschafft, sich die Möglichkeiten der Aschefelder landwirtschaftlich zunutze zu machen. Die Weinberge entspringen beispielsweise aus riesigen Kratern in der Erde und prägen so die charakteristische Landschaft. 


Weinanbau einmal anders

An einem Tag beschloss ich, die Insel zu erkunden. Fuhr ins Landesinnere, zum Nationalpark Timanfaya oder auch Feuerberge genannt. Neben unzähligen Kratern sieht man hier auch noch die Auswirkungen des Vulkanausbruchs aus dem 18. Jahrhundert. Noch immer ist der grösste Teil der Erde kahl. Allerdings leben schon kleine Insekten und vereinzelt auch Pflanzen in der abgekühlten Lava. Wie inspirierend die Natur doch ist. Sie kann sich auch in den grössten Widrigkeiten regenerieren.


Nationalpark Timanfaya
 

Die Einheimischen mussten sich also nicht nur wegen den Vulkanausbrüchen anpassen, sondern ist die Insel auch eine der wenigen ohne Frischwasservorkommnissen. Eine Meerwasserentsalzungsanlage sorgt in Arrecife dafür, dass es auf der Insel mittlerweile frisches Trinkwasser gibt. 

Eine weitere Besonderheit ist die Kunst auf Lanzarote. An vielen Orten können Bauwerke des Künstlers César Manrique bestaunt werden. Ein Höhepunkt von Manriques Landschaftskunst ist der berühmte Jameos del Agua. Aus einem 3000 Jahre alten zugemüllten Lavatunnel erschuf er einen Fantasieort. Eine Lavahöhle mit einer geheimnisvollen Lagune, in die Albino-Krebse aus den tiefen des Ozeans gelangten. Ein Garten mit türkisblauem Pool, einem Konzertsaal in einer Vulkanhöhle mit hervorragender Akustik und eine Ausstellung zum Thema Vulkanismus finden sich ebenfalls darin. 


Leider nicht zum baden - Pool in Jameos del Agua

Das man von einem Lanzarote-Effekt spricht, kann ich durchaus nachvollziehen. Diese Insel ist so sonderbar, dass man überall auf der Insel die Einzigartigkeit wiederfindet. Sei es der schwarze Sand, der sich über die ganze Insel zieht, die Landschaft, die Vulkankrater oder die Gastfreundlichkeit der Einheimischen. 

Für mich war es wunderbar, die Insel fast für mich alleine erkunden zu können. Auf Spanisch, ohne anzustehen und ohne Selfie-Queens und Kings. Wer einmal auf Lanzarote war, kommt immer wieder hier hin. 


Hasta Luego Lanzarote


Links

Hotel Melia Salinas

Nationalpark Timanfaya

Jameos del Agua


Weitere Fotos auf Instagram unter greeneyes_perspective




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